Nürnberg: Housing First – endlich wohnen
Anfang der 90er Jahre in den USA entwickelt, wird Housing First inzwischen in zahlreichen Ländern erfolgreich zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit eingesetzt. Grundgedanke ist ein „Recht auf Wohnen“ ohne Vorbedingungen. Im Gegensatz zu herkömmlichen betreuten Wohnformen setzt Housing First für das Beziehen der eigenen Wohnung keine Bewährung in stufenweise vorangehenden Hilfemaßnahmen und auch keine Bereitschaft zu Abstinenz, Therapie, beruflicher Eingliederung oder anderen vereinbarten Hilfezielen voraus. Menschen aus der Zielgruppe erhalten eine Wohnung mit eigenem Mietvertrag. Parallel dazu werden auf freiwilliger Basis Angebote zur individuellen Unterstützung und zur Anbindung an andere verfügbare Unterstützungssysteme bereitgestellt.
Finnland setzt ganz auf das Prinzip dieses Projektes und die Erfolgsquote von über 80 % macht Hoffnung. In Nürnberg sind im Versuchsstadium derzeit 8 Personen entsprechend vermittelt worden. Lediglich eine Person ist gescheitert. In der Stadt haben derzeit etwa 2000 Männer, Frauen und Kinder keine eigene Wohnung. Der nächste Schritt im Sinne des „Rechts auf Wohnen“ ohne Vorbedingungen ist nun selbstbestimmtes Wohnen in einer (Privat-)Wohnung ohne Garantien zu ermöglichen. Dazu haben sich mehrere Träger zusammengeschlossen und möchten in Kooperation mit dem Sozialamt die nächsten Aufgaben angehen. Nachdem nun alle Anträge genehmigt sind kann das Projekt ab August auch offiziell starten.
Bericht von Radio Z Nürnberg über Housing First: